Camino: Browser aus OS-X-Anfangszeit wird eingestellt
Wer das Mac OS X schon in seinen frühen Jahren benutzt hat, mag sich an Camino erinnern - ein speziell für den Mac konzipierter Mozilla-Browser. Um diesen wurde es in den letzten Jahren immer stiller, jetzt haben die Entwickler das Projekt eingestellt.
Mac OS X 10.8 Mountain Lion
Man kann es sich heute kaum noch vorstellen: Der Standard-Browser der ersten Versionen des Mac OS X war tatsächlich Microsofts Internet Explorer. Apples Safari und Firefox gab es noch nicht, stattdessen aber den Vorläufer - die Mozilla Suite - und diverse andere Mozilla-Browser.
Ein eben solcher war auch Camino - wie heute Firefox basiert der Browser auf der Web-Rendering-Engine Gecko. Das Besondere war, dass die Entwickler diesen Browser speziell fürs OS X konzipiert haben, so dass er besonders elegant aussah und sich gut ins Apple-Betriebssystem integrierte.
Über die Jahre kamen jedoch andere Browser hinzu, die sehr gut an den Mac angepasst waren und sind, die Entwicklung an Camino verlief immer langsamer - bis sie quasi gar nicht mehr voranschritt. Im Jahr 2011 erfolgte die Ankündigung, dass der Browser auf die Rendering-Engine WebKit - auf die auch Safari und Google Chrome setzen - umsteigen könnte, da Mozilla keine Gecko-Integration in andere Browser als Firefox mehr unterstützen wollte.
Aus dem Umstieg zu Gecko wurde jedoch nichts, so dass die Zukunft von Camino immer unsicherer erschien. Auf der Website des Browsers haben die Entwickler nun bekannt gegeben, dass das Projekt an seinem Ende angekommen sei. Es werde zukünftig keine neuen Versionen mehr geben; Benutzer sollten „auf einen moderneren Browser“ umsteigen. Camino hinke den Web-Entwicklungen immer weiter hinterher und werde auch zunehmend unsicherer, das es seit einiger Zeit eben auch keine Sicherheitsupdates mehr gegeben habe.
Mit Chrome, Firefox und Safari hätten die Benutzer immerhin gute Browser zur Auswahl - und Camino hätte indirekt etwas dazu beigetragen: Frühere Camino-Entwickler, die mit dem Projekt Erfahrung gesammelt haben, arbeiteten jetzt an den drei beliebtesten Browsern für den Mac und sorgten dafür, dass das Web sich auf für Mac-Benutzer weiter verbessert.