Datenmissbrauch von Top-Apps: Studie warnt vor Android- und iOS-Anwendungen
Wie sicher sind unsere Daten auf iPhone , Samsung Galaxy und Co? Eine neue Analyse kommt zu dem Schluss, dass viele der beliebtesten Apps in Deutschland am besten überhaupt nicht mehr verwendet werden sollten.
iOS 6
Die WirtschaftsWoche hat eine Analyse bei dem Sicherheitsunternehmen Trend Micro in Auftrag gegeben. Demnach greifen 29 der 88 beliebtesten Apps „ so viele Daten ab , dass sie auf privat angeschafften, aber auch geschäftlich genutzten Smartphones nicht eingesetzt werden sollten „, schreibt das Magazin. 16 davon seien „sehr kritisch“, 13 weitere „kritisch“.
Namentlich genannt werden in erster Linie Messenger und Soziale Netzwerke, zum Beispiel Facebook , LinkedIn, WhatsApp und Twitter . Doch auch die ÖPNV-Auskunft, Navigon, Barcoo und radio.de zählt der Bericht zu den Schnüffel-Apps.
Apps klauen Daten
Dem Bericht zufolge würden manche der 29 Apps private Informationen an die App-Entwickler übertragen – und zwar teilweise auch an ausländische Server, so dass die heimischen Datenschutzregeln keine Anwendung finden. Es handle sich dabei um Kontaktdaten über Mails bis hin zu Standortinformationen und Nutzerkonten .
Android unsicherer als Apples iOS
Laut WirtschaftsWoche seien die Apps unter Googles Betriebssystem Android anfälliger als unter iOS . Hier machen sich die strengen Vorgaben von Apple verbunden mit dem Prüfprozess bezahlt.
Ähnliches gilt übrigens für Malware. “Android ist durch die verschieden Versionen, Updates und Implementionen ein chaotisches Ökosystem“, so Vicente Diaz, Senior Malware Analyst bei Kaspersky gegenüber GIGA. „Schadsoftware ist ein Problem für Android, es ist aktuell kein wirkliches Problem für iOS.“
Datenschüffelei unterbinden: Neues altes Thema
Neu sind diese Erkenntnisse keineswegs. Die Analyse ist vielmehr eine Bestätigung, dass das Sicherheitsproblem weiterhin besteht. Zum Beispiel machte Bitdefender vor einem halben Jahr auf die Problematik aufmerksam.
Datenschnüffelei kann der Smartphone-Nutzer teilweise gut unterbinden.
Einfachste Variante ist, kritische Apps gar nicht zu installieren . Leider ist es schier unmöglich, herauszubekommen, welche App in welcher Version unsicher ist.
Am sinnvollsten ist es, Apps den Zugang zu den persönlichen Informationen zu verwehren . Für iPhone-Besitzer ist seit iOS 6 der Datenzugriff gut kontrollierbar: Dies geschieht in den Einstellungen unter Datenschutz . Für jede Datenart kannst Du jeder einzelnen App den Zugang erlauben beziehungsweise abschalten. Nachteil: Der Komfort vieler Apps geschieht gerade aus der Nutzung dieser Daten .
Bleibt also der Appell an die Entwickler, ihre Apps sicher zu programmieren und Daten nicht unnötig einzusammeln.
Es bleibt wahrscheinlich ein Traum.
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