Digitalisierung der Bundeswehr: Wie Apps den Alltag von Soldat*innen erleichtern

Die Nutzung von Apps ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, egal ob Nachrichten, verschlüsselte Kommunikation oder ein papierloser Antrag für Reservist*innen. Das gilt auch für Soldat*innen. Bundeswehr und BWI arbeiten gemeinsam daran, den Bedürfnissen von Soldat*innen mit der Entwicklung von Apps adäquat zu begegnen. Erfolgreiche Beispiele hierfür sind Bw-Newsradar, BwMessenger und die USG-Online-App.

Der Bw-Newsradar bietet einen einfachen und schnellen Zugriff auf alle Informationen rund um die deutschen Streitkräfte. Der Fokus der Anwendung liegt auf den Nutzer*innen und ihren Bedürfnissen. Wer sich einen Überblick über die Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Bundeswehr verschaffen will, dem bietet die App einen komfortablen Zugriff auf allgemeine Informationen. Wer sich für spezielle Themen und Organisationsbereiche der Bundeswehr interessiert, kann in der App Filter setzen und Push-Benachrichtigungen aktivieren, um „up to date” zu bleiben. Die App Bw-Newsradar bildet den Abschluss des Projekts „Relaunch Onlinemedien Bw”. Trotz erschwerter Bedingungen aufgrund der Pandemie wurde das Projekt „in time and budget” realisiert: Nur drei Monate haben Bundeswehr, BWI und ihre Innovationseinheit Cyber Innovation Hub der Bundeswehr (CIHBw) gebraucht, um den Bw-Newsradar zu konzipieren und technisch umzusetzen. Der Bw-Newsradar ist ab sofort kostenfrei im App Store für iOS und Google Play Store für Android verfügbar.

Einen sicheren Messenger mit ähnlichen Funktionalitäten wie WhatsApp für Soldat*innen – das von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer formulierte Ziel im Bundestagsausschuss Digital Agenda ist erreicht: Der BwMessenger steht seit November 2020 in den App-Stores von Android und iOS zum Download bereit. Das Konzept der App ist richtungsweisend: Statt sich an eine proprietäre Plattform dauerhaft zu binden, setzen die Entwickler auf offene Standards. Bei BwMessenger ist nicht nur das genutzte Protokoll „Matrix“ Open Source – auch Apps und Serveranwendung basieren auf Open Source und greifen auf das Community-Projekt Element.io zurück. Der BwMessenger wird exakt auf die Bedürfnisse der Bundeswehr und ihrer Soldat*innen angepasst und befindet sich in einer kontinuierlichen agilen Weiterentwicklung. Denn aus Sicht der Bundeswehr ist eine sichere Ende-zu-Ende-verschlüsselte Datenübertragung unabdingbar. Nur so kann der Messenger dem hohen Schutzbedarf der übertragenen Informationen gerecht werden. Zur Aufrechterhaltung der digitalen Souveränität setzen die Entwickler zudem auf On-Premise-Hosting auf eigenen Bundeswehr-Servern. Die Sicht der Soldat*innen gerät dabei nicht aus dem Blick: Bereits in der Konzeptphase spielte das Feedback der Nutzer*innen eine wichtige Rolle, damit der BwMessenger die Bedürfnisse seiner Nutzergruppen vorwegnimmt. Die Notwendigkeit eines Messengers in der Bundeswehr hat der CIHBw im Pilotprojekt BwChat erfolgreich nachgewiesen. BwChat basierte auf dem proprietären Messenger stashcat und wurde in verschiedenen Bereichen und Nutzergruppen der Bundeswehr erprobt. Mittlerweile sind rund 57.000 Nutzer des BwMessengers registriert. Die aktuelle Planung sieht vor, den Messenger für alle Soldat*innen zur Verfügung zu stellen.

Nehmen Reservist*innen der Bundeswehr an einer Übung teil, verlieren sie Teile der Bezüge aus ihren Hauptberufen und haben nach dem Unterhaltssicherungsgesetz für Reservedienstleistende (USG) Anspruch auf Ausgleichsleistungen. Mit dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) hat die BWI den gesamten Antragsweg digitalisiert. Dazu gehört neben einem Frontend für Sachbearbeiter*innen die USG-Online-App für Reservist*innen. Von der Eingabe der persönlichen Daten über das Fotografieren und Hochladen von Dokumenten bis hin zur finalen Antragstellung leitet die App die Antragstellenden durch den Prozess. Persönliche Daten bleiben in der App gespeichert, so dass sie bei Folgeanträgen nicht erneut eingegeben werden müssen. Neben der Anwenderfreundlichkeit wurde bei der Programmierung der App großer Wert auf die Sicherheit bei der Übermittlung der Daten gelegt – besonders wichtig, da zur Antragstellung auch sensible Daten benötigt werden, wie beispielsweise Anschrift, Familienstand und Bankverbindung der Nutzer*innen, aber unter anderem auch die Übermittlung des Steuerbescheids. Die App vereinfacht auch die Bearbeitung der Anträge. Eine hinterlegte Plausibilitätsprüfung minimiert Fehler beim Ausfüllen. Die rund 20.000 Reservist*innen nehmen mindestens zweimal pro Jahr an Übungen teil, so dass jährlich etwa 40.000 Anträge eingereicht werden, die nun papierlos über die App eingegeben werden können. Der offizielle Go-live für den Rollout der USG-Online-App fand am 31. Mai 2021 im BAPersBw in Köln statt. Spätestens zur Jahrestagung der Reserve im Herbst 2021 soll die App für alle Reservist*innen nutzbar sein.

User-Centered-Design, App-Entwicklung, IT-Sicherheit oder IT-Betrieb – der Digitalisierungspartner von Bundeswehr und Bund bietet nicht nur ein breites Themen- und Aufgabenspektrum in Digitalisierungsprojekten mit nationaler Tragweite, sondern auch eine Reihe von attraktiven Leistungen und Benefits: individuelle Weiterbildungsangebote und persönliche Coachings, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeitmodelle, marktgerechte Vergütung und eine mit dem baV-Preis 2020 ausgezeichnete Altersvorsorge, die ab dem ersten Arbeitstag gilt. Interesse geweckt? Weitere Informationen gibt es auf der Karriereseite der BWI.

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